Hofheimer Wohnungsbau GmbH
Hofheimer Wohnungsbau GmbH
Telefon Schließen

Rufen Sie uns an

06192 9953-50

Übersicht Ihrer Ansprechpartner bei der HWB

 

Das HWB-Team ist für Sie da:

ÖFFNUNGSZEITEN
Montag 09.00 – 17.00 Uhr
Dienstag 09.00 – 17.00 Uhr
Mittwoch 10.00 – 18.00 Uhr
Donnerstag 08.00 – 16.00 Uhr
Freitag 09.00 – 12.00 Uhr
Kontakt Schließen

SCHREIBEN SIE UNS

POSTANSCHRIFT

Hofheimer Wohnungsbau GmbH
Postfach 13 49
65703 Hofheim / Ts.

Oder schreiben Sie uns eine E-Mail mit Fragen, Kommentaren oder Feedback.

info@hwb-hofheim.de

Vor Ort Schließen

Vor Ort für Sie da

Hofheimer Wohnungsbau GmbH
Elisabethenstraße 1
65719 Hofheim

Karte
ANFAHRT

Anreise mit dem PKW
Öffentliche Verkehrsmittel

Blog zur Stadtbücherei

Blog

Eine Single von Roy Black

16.06.2020

Vor den ersten Baumaßnahmen zur Neuen Stadtbücherei stand eine archäologische Untersuchung des Baugrunds an. Diese wird notwendig, wenn durch die Umsetzung von Bebauungsplänen Bodeneingriffe notwendig werden und archäologische Belange betroffen sind. Die Ergebnisse auf unserer Baustelle sind nicht spektakulär, aber dennoch interessant.

200616 Artikel Archaeologische Funde 1


Es war die Lage des Baugebietes, die die Untersuchung bedingte. Weil die Neue Stadtbücherei in historischer Umgebung, das heißt in unmittelbarer Nähe des Wasserschlosses und des Kellereigebäudes entsteht, bestand die Möglichkeit mittelalterlicher beziehungsweise frühneuzeitlicher Bebauung.

Auf dem nur einen halben Kilometer entfernten Hochfeld (Nähe Landratsamt) waren vor Jahren neolithische, eisenzeitliche und römische Siedlungsfunde gemacht worden – also beauftragte die HWB eine Wiesbadener Fachfirma für archäologische Ausgrabungen mit der Prüfung, die im vergangenen Herbst bis Winter durchgeführt wurde.

Die Funde, die bei der Begutachtung des Erdreichs gemacht worden, sind nicht spektakulär, aber interessant. Das freut vor allem die HWB, denn andernfalls hätte es gut sein können, dass sich die dadurch bedingte Bauverzögerung noch stärker ausgewirkt hätte. So sieht es auch Stadtarchivar Matthias Bartsch: „Die Ergebnisse der archäologischen Untersuchung sind eher unspektakulär. Mit einem Augenzwinkern muss ich als Historiker und Archivar natürlich sagen: Schade! Auf der anderen Seite bin ich als künftiger Nutzer des Gebäudes auch irgendwie erleichtert, dass es zu keinen größeren Verzögerungen im Bauablauf kommt. Ich sehe das Ganze also mit einem lachenden und einem weinenden Auge.“

Zu den Ergebnissen: Nachdem der Grund fachmännisch vorsichtig ausgebaggert wurde, fanden die Fachleute Mauerstrukturen. Die entpuppten sich als Teile eines früheren Wohnhauses – allerdings nicht aus der fernen Vergangenheit, sondern aus dem letzten Jahrhundert. Rücksprache mit einem Mitarbeiter und das Studium von Katasterplänen ergaben: Es waren wohl Reste von Wohngebäuden, die erst in den 1980er Jahren abgerissen worden waren.

„Es ist zu erkennen, dass der Kellereiplatz früher deutlich tiefer lag. Erst nach dem Abriss der ergrabenen Häuser wurde das gesamte Gelände auf sein heutiges Niveau aufgeschüttet. Deshalb wurden die Reste der Häuser erst in einer gewissen Tiefe gefunden“, erklärt Bartsch. Auch Gegenstände tauchten auf – unter anderem die Hülle einer Roy-Black-Single. Noch älter waren Steingut und weißglasierte Ware aus dem 19. Jahrhundert.

„Archäologische Untersuchungen bei Tiefbauarbeiten können durchaus Spektakuläres ergeben. Ein interessantes Beispiel ist der Eiskeller auf dem Campus Westend der Goethe Uni Frankfurt. Dieser wurde nach seiner Konservierung in den Bau der neuen Bibliothek für Sozialwissenschaften und Psychologie integriert“, so Bartsch weiter.

Die Suche in der Erde gleicht eher einem vorsichtigen Abtasten als einem groben Wühlen. So gibt es ständige Absprachen zwischen den Archäologen und dem Baggerführer. Neben Hacke und Kelle kommt auch der Pinsel zum Einsatz. Und ein so genanntes Tachymeter, mit dem sich Neigungswinkel und Punkte leicht bemessen lassen. Sämtliche Funde werden im so genannten Befundbeschreibungsbogen eingetragen und digital fotografiert.

Als interessant wurde auch der Fund von Resten eines Bachlaufs eingestuft, der in knapp vier Meter Tiefe, gemessen am Niveau des Pfarrgasse, gesichtet wurde. „Der Bachlauf ist wohl auf eine Zeit deutlich vor dem Bau der Stadtbefestigung zu datieren“, sagt Bartsch. „Eine Einordnung fällt daher schwer. Eine größere Bedeutung für die Entwicklung der Stadt scheint er nicht gespielt zu haben.“

200616 Artikel Archaeologische Funde Kellereiplatz 1952 Karl Jakobi StadtAHofh 2

200616 Artikel Archaeologische Funde Kellereiplatz 1952 Karl Jakobi StadtAHofh 3

Aufnahmen von Karl Jakob, Kellereiplatzes im Jahr 1952 (Stadtarchiv Hofheim am Taunus)

Zurück zur Übersicht

Nach oben