Blog zur Stadtbücherei
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Ein Projekt mit vielen Beteiligten
23.01.2020
Ein Projekt mit vielen Beteiligten: Der Weg zur neuen Stadtbücherei mit Stadtarchiv im Norden des Kellereiplatzes
Der Kellereiplatz im Wandel der Zeit
Die Entwicklung des Kellereiplatzes in den vergangenen Jahrzehnten zeigt einen kontinuierlichen Wandel. Noch im Jahr 1955 (vgl. schwarz/weiß-Bild) war der Kellereiplatz sowohl im Norden als auch im Süden von Gebäuden eingeschlossen. Nach und nach fielen die Gebäude nördlich des Platzes weg. Im Süden entstand das Gebäude der heutigen Stadtbücherei. Das war der Stand im Jahr 2000 als das gesamte Areal begann, sich grundlegend zu verändern. Auf der gegenüber dem Kellereiplatz gelegenen Seite der Elisabethenstraße fielen die Gebäude des ehemaligen Schwimmbads und der Feuerwehr weg. Es folgte die Planung des Chinon Centers an dieser Stelle, was zu neuen Anforderungen an den Kellereiplatz führte. Eine Neugestaltung wurde nötig.
Der Kellereiplatz bekommt ein neues Gesicht
Ein von der Stadtverordnetenversammlung beschlossener Wettbewerb brachte 2006 Ideen, wie der Platz künftig aussehen sollte. Das Büro Trojan & Trojan aus Darmstadt gewann den Wettbewerb. Der Entwurf sah eine Bebauung nördlich und südlich des Platzes vor, so wie es bereits Jahrzehnte zuvor einmal der Fall gewesen war. Unter Beteiligung verschiedener Akteure aus der Hofheimer Bürgerschaft arbeitete das Büro Trojan & Trojan seinen Entwurf weiter aus.
Ergebnis war 2008 eine weiterentwickelte Platzgestaltung, die unter anderem die Grundlage für das heutige HWB-Forum legte und nördlich des Platzes ein längliches Gebäude als Übergang in die Altstadt vorsah. Die neue Planung machte eine Änderung des Bebauungsplanes Nr. 61 notwendig. Die Stadtverordnetenversammlung fasste einen entsprechenden Aufstellungsbeschluss im November 2010. Im Mai 2012 trat die Änderung des Bebauungsplans in Kraft. Darin ist eine Baugrenze mit einem Abstand von vier Metern zwischen Hinterkante eines neuen Gebäudes auf dem Areal nördlich des Kellereiplatzes und der Elisabethenstraße festgesetzt. Die Denkmalpflege regelte außerdem Höhenvorgaben für einen Neubau.
Eine neue Stadtbücherei mit Stadtarchiv wächst im Herzen der Stadt
Für den Neubau der Stadtbücherei nördlich des Kellereiplatzes folgten im Jahr 2011 Entwürfe zur Realisierung aus einem Wettbewerb. Erster Preisträger wurde das Architekturbüro Henchion & Reuter aus Berlin. Der Entwurf machte Vorschläge zu Höhenschnitten und Freiflächen und zeigte Möglichkeiten zur Erweiterung eines Neubaus auf. An diesen Entwurf schließt sich die heutige Planung der Hofheimer Wohnungsbau GmbH (HWB) zur Realisierung der neuen Stadtbücherei an.
Diese Planung entstand unter der Beteiligung der Hofheimer Bürgerinnen und Bürger. In zwei Bürgerforen hatten diese die Möglichkeit, ihre Ideen einzubringen und offene Fragen zu klären. Basierend auf diesem Feedback und eigenen Anforderungen für das Projekt erarbeitete die HWB eine Aufgabenstellung für die Architekten. Fünf Architekturbüros stellten sich der Herausforderung und präsentierten Lösungsvorschläge auf einem weiteren Bürgerforum. In zwei Sitzungen traf dann ein 22-köpfiges Auswahlgremium bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern der Bürgerschaft, der Stadtpolitik, der Verwaltung, der HWB und des Denkmalschutz die Entscheidung, welcher Lösungsvorschlag weiter verfolgt werden sollte.
Es überzeugte der Vorschlag des Architekturbüros „Gottstein Blumenstein Architekten BDA“, der später für die weitere Bearbeitung durch das Auswahlgremium empfohlen wurde. Nach Ansicht des Auswahlgremiums sprach für diesen Lösungsvorschlag, dass jede der unterzubringenden Funktionen – Stadtbücherei, Sparkasse, Gewerbe / Wohnen – ein eigenes Gebäude hat. Die damit verbundene Kleinteiligkeit des Ensembles sorgt auch für mehr natürliches Licht innerhalb der neuen Gebäude. Der Entwurf bildet außerdem einen vermittelnden Übergang von der modernen Architektur des Chinon Centers zu historischen Gebäuden der Altstadt. Später wurde zudem entschieden, dass auch das Stadtarchiv einen Platz in dem neuen Gebäude-Ensemble bekommen soll.
Luftaufnahme um 2000