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Sanierung ist abgeschlossen
Hofheimer Zeitung vom 6.1.2004
Sanierung ist abgeschlossen
Von der Energieschleuder zum Vorzeigeobjekt
HOFHEIM (be) - "Die Bewohner haben einiges mitgemacht", weiß Josef Mayr, Geschäftsführer der Hofheimer Wohnungsbau GmbH. Gemeint hat er die Mieter des Wohnhauses Am Forsthaus 12-14, die seit September Lärm und Dreck ertragen, teilweise vorübergehend ihre Wohnungen sogar räumen mussten. Dafür wohnen sie jetzt in einem Vorzeigeobjekt.
Denn realisiert wurde hier, was bei Neubauten inzwischen Standard ist, ein besonders niedriger Energieverbrauch. 211 Kilowattstunden pro Quadratmeter Energie mussten früher jährlich aufgewendet werden, um in dem Haus wohnliche Wärme zu erzeugen, jetzt sollen es nur noch etwa 57 Kilowattstunden sein. Erreicht wurde dies durch eine Dämmschicht auf den Außenwänden, neue Fenster und eine neue Heizanlage, die die eingesetzten Brennstoffe sehr gut ausnutzt.
Mit zu den niedrigeren Energiewerten trägt der Umbau der Balkone ein - diese bestehen nicht mehr aus Rücksprüngen in die Fassaden, sondern vorn angesetzt. Dadurch entstehen durchgehende und damit energiesparendere Fassadenflächen. In allen Wohnungen entstanden so auch ein paar zusätzliche Quadratmeter Wohnfläche. Bei den Dachwohnungen machte dies so umfangreiche Umbauten notwendig, dass die Bewohner vorübergehend umziehen mussten.
Das Projekt hat über Hofheim hinaus Aufmerksamkeit gefunden. "Aus ganz Deutschland beachtet wegen ihres Mutes", berichtet Uwe Wullkopf, Leiter des Darmstädter Institutes Wohnen und Umwelt. Diese Forschungseinrichtung hat das Projekt fachlich begleitet und wird in den nächsten Monaten auch überprüfen, ob die angepeilten Ziele erreicht werden.
Dies wird auch für die HWB von besonderem Interesse sein. Geschäftsführer Mayr kündigte nämlich an, dass die Gesellschaft weitere Häuser auf diese Weise sanieren wolle. "Wir müssen unseren Bestand zukunftsfähig machen", sagt Mayr. Das fällt natürlich leichter, wenn sich herausstellt, dass die Investitionskosten, immerhin 360000 Euro, durch Einsparungen bei den Energiekosten wieder ausgeglichen werden.
Klar ist zwar, dass die Heizkosten von den Mietern getragen werden, die Investitionen vom Vermieter, aber mit der Sanierung ist eine gewisse Anhebung der Miete schon verbunden.
Auch Hofheims Bürgermeisterin Gisela Stang zeigte sich bei der Feier zum Ende der Sanierungsarbeiten zufrieden mit deren Verlauf. Zeit- und Kostenplan seien eingehalten worden, gab sie bekannt. Zu hoffen sei jetzt, dass auch private Hausbesitzer sich dieses Projekt zum Vorbild für Aktivitäten an eigenen Gebäuden machen würden. Immerhin sei Hofheim Mitglied des Klimabündnisses, erinnerte sie an die Verpflichtung der Stadt, zur Verringerung des Kohlendioxidausstoßes beizutragen. Eines der Mittel dabei ist die Umstellung auf Holzheizungen - bei der Verbrennung von Holz wird nur so viel des Schadstoffes frei, wie zuvor beim Wachsen des Baumes gebunden wurde.