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DAS BAUTAGEBUCH TEIL II
Hofheimer Zeitung vom 26.9.2003
Das Dach erhält einen zeitgemäßen Wärmeschutz
Mehrfamilienhaus "Am Forsthaus 12 - 14"
Vom 26.09.2003
HOFHEIM (rd) - Das 1953 erbaute Mehrfamilienhaus der HWB "Am Forsthaus 12 - 14" wird derzeit energetisch saniert. Ziel des Modellprojektes ist, einen Niedrigenergiehaus-Standard zu erreichen. Der Sanierungs-Fortschritt wird in diesem Bautagebuch dokumentiert. Lesen Sie heute im zweiten Teil welche Dämmmaßnahmen am Dach durchgeführt werden.
Das Dach ist von allen Bauteilen am stärksten den Umwelteinflüssen ausgesetzt und aufgrund seiner großen Fläche für fast 25 Prozent der Wärmeverluste über die Gebäudehülle verantwortlich. Die nachträgliche Wärmedämmung der Dachflächen ist eine relativ einfache und nutzbringende Maßnahme und führt zu einer deutlichen Verringerung des Energiebedarfs. Zusätzlich verbessert sich für die Mieter der Dachräume das Raumklima, da die Wärme im Winter länger in der Wohnung bleibt und die sommerliche Hitze, die auf das Dach einwirkt, besser abgeschirmt wird.
Für eine Verbesserung des Wärmeschutzes von Dachschrägen stehen grundsätzlich drei Möglichkeiten zur Verfügung: 1. die Zwischensparrendämmung, 2. eine Dämmung unter dem Sparren und 3. die Aufsparrendämmung.
Für das Sanierungsvorhaben "Am Forsthaus 12 - 14" hat man sich für eine Kombination der drei Varianten entschieden. Grund dafür war die Tatsache, dass kein neuer Dachstuhl für das Gebäude errichtet wird und die vorhandenen Sparren nur ein Höhe von zwölf Zentimeteraufweisen, was für das Baualter typisch ist. Der angestrebte Niedrigenergiestandard erfordert aber eine Dämmstoffdicke im Dach von mindestens 20 Zentimeter, so dass für diese Vorgabe die Zwischensparrendämmung mit einer Aufsparrendämmung von sechs Zentimeter und einer vier Zentimeter starken Dämmung unter der Dachfläche kombiniert werden muss. Mit diesen 22 cm nachträglich eingebauten Dämmstoff erreicht das sanierte Dach einen U-Wert von 0,21 W/(m_*K). Der Wärmeverlust der Dachkonstruktion reduziert sich gegenüber der ungedämmten Konstruktion mit Hilfe der nachträglichen Dämmmaßnahme und der Neuerrichtung der Dachgauben um über 70 Prozent.
Falls Sie nähere Informationen zu der Dachsanierung haben möchten, wenden Sie sich bitte an Dipl.-Ing. Rainer Feldmann vom Institut Wohnen und Umwelt in Darmstadt (Telefon (06151) 290458).
Lesen Sie im nächsten Teil des Baustellentagebuchs warum bei einer energetischen Dachsanierung unbedingt auf eine luft- und winddichte Ausführung zu achten ist.