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Das erfolgreiche Projekt in der Frankfurter Straße
Höchster Kreisblatt vom 22.3.2004
Hofheim. Eine der ältesten, sicherlich aber die nachhaltigste und erfolgreichste Unternehmung der Hofheimer Lokalen Agenda, das ist für Agenda-Sprecherin Erika Schmidt das Projekt "Frankfurter Straße". Zwei Jahre schon gibt es im Haus Frankfurter Straße 106 Sprachkurse für türkische Frauen, und diese Tatsache nahm die Lokale Agenda jetzt zum Anlass einer Gesamtbilanz des Projektes. Deutlich gemacht wurde dabei auch, dass die Arbeit noch nicht abgeschlossen ist.
Die Sprachkurse bedeuteten für die Frauen wachsende Möglichkeiten, sich am gesellschaftlichen Leben zu beteiligen, so Bürgermeisterin Gisela Stang. Sie ermutigte die Frauen, "deutsch zu sprechen, auch wenn's mal falsch ist". Tatsächlich seien die Frauen oft schüchtern und fürchteten, wegen möglicher Fehler ausgelacht zu werden, sagte Agenda-Sprecherin Erika Schmidt. Die Männer der Frauen wiederum drängten auf Fortschritte, seien aber wenig bereit, mit ihren Frauen zu üben.
Acht türkische Frauen nehmen derzeit jeden Donnerstag an dem zweistündigen Sprachkurs teil. Ursprünglich waren es dreizehn, aber fünf machen Babypause oder haben einen Arbeitsplatz gefunden. Stang und Schmidt bedankten sich ausdrücklich bei Gudrun Maier, die diesen Unterricht ehrenamtlich anbietet.
Insgesamt ist die Lokale Agenda dabei, die bislang erreichten Erfolge dauerhaft zu stabilisieren. So sollen die Hausbeiräte, die es inzwischen schon in vier Häusern gibt, sich regelmäßig mit Vertretern der Hofheimer Wohnungsbaugesellschaft (HWB) treffen. Außer diesen Beiräten gibt es Kinder- und Jugendsprecher, die sich speziell um die Belange der jüngeren Bewohner kümmern, sowie Hausbetreuer, die tagsüber ansprechbar sind, für Ordnung sorgen, Konflikte schlichten und kleinere Reparaturen erledigen.
Zu den nächsten Aktivitäten, die auf die Stärkung des Gemeinschaftsgefühls zielen, gehört ein großes Straßenfest im kommenden Sommer. Und auf eine Lösung wartet noch das Problem, dass in der Frankfurter Straße viel zu schnell gefahren wird. Ein erstes Treffen mit Behörden, Ortsvorsteherin und Kindergarten hat keine Besserung bewirkt. Inzwischen habe das Ordnungsamt allerdings intensivere Tempokontrollen zugesagt, so Schmidt. (bt)