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08.07.2020Start ambulanter Versorgung in selbstbestimmter Demenz-Wohngemeinschaft
HOFHEIM Seniorengerechtes Wohnen, Gemeinschaftliches Wohnen im Mehrgenerationen-Modell und eine selbstbestimmte, ambulant betreute Demenz-Wohngemeinschaft – das sind die Bestandteiles des innovativen Projekts „WIR am Klingenborn – Gemeinschaftliches Wohnen im Dr. Max Schulze-Kahleyss-Haus“ der Hofheimer Wohnungsbau GmbH (HWB). Die ambulant betreute Demenz-Wohngemeinschaft ist nun gestartet und die ersten Mieter*innen haben ihr neues Zuhause bezogen. Der ursprünglich geplante Einzug wurde aufgrund der Corona-Pandemie in Abstimmung mit den Mieter*innen und ihren Angehörigen verschoben.
„Wir sind sehr froh, dass nach der Verzögerung nun Leben in die Wohngemeinschaft Einzug hält. Wir sind sehr zuversichtlich, dass der Mix der verschiedenen Wohnformen am Klingenborn gut funktionieren wird und dieses innovative Projekt einen guten Start hat“, sagt HWB-Geschäftsführer Norman Diehl. Am vergangenen Dienstag gab es die erste Mieter- und Angehörigenversammlung. Nach sieben Wochen gelebter Demenz-Wohngemeinschaft waren die Angehörigen sehr zufrieden mit der Lebenssituation ihrer Angehörigen. „Noch kann nicht alles gut sein, dafür ist die Eingewöhnungsphase der Mieter*innen, Mitarbeiter*innen und aller anderen Akteure noch zu kurz gewesen. Jedoch ist jetzt schon zu erkennen, dass die Mieter*innen angekommen sind, sich immer wohler fühlen und die Demenzwohngemeinschaft ein sehr wichtiger Lebensort für hochbetagte Hofheimer Bürger*innen werden wird“, berichtet Matthias Mört von der Case Management Pflege GmbH, zuständig für das Case Management der Wohngemeinschaft.
Der verzögerte Einzug war eine große Herausforderung für alle Beteiligten, insbesondere die Angehörigen, die weiterhin die Versorgungsstruktur aufrechterhalten mussten. Die Verschiebung war jedoch notwendig, da es sich bei den Mieter*innen um eine besonders sensible Zielgruppe handelt. Zudem konnten die in der Wohngemeinschaft tätigen Dienstleister so bereits Erfahrungen sammeln und sich auf die notwendig gewordenen Hygienemaßnahmen vorbereiten. Der Zeitraum nutze man außerdem für eine strukturierte Umzugs- und Einzugsplanung, um das Risiko einer Ansteckung weiter zu minimieren. Der Erstbezug erfolgte ab dem 1. Mai.
Für die Mieter*innen der Demenz-Wohngemeinschaft hat die HWB im ersten Jahr die Case Management Pflege GmbH für die Koordination des Versorgungsprozesses innerhalb der Demenz-Wohngemeinschaft, basierend auf dem Konzept der Fachplanung Pflege - Matthias Mört; Ahaus gewonnen. Weiterhin übernimmt der Caritasverband für den Bezirk Main-Taunus e. V. im ersten Jahr nach Einzug für die zukünftigen Mieter die 24-stündige Versorgung im Bereich der Alltagsbetreuung und Hauswirtschaft. Derzeit sind noch zwei „Individualbereiche“ zu vermieten. Sieben Individualbereiche sind bereits vermietet. Für interessierte Personen steht die Case Managerin, Carmen Weidlich, unter der Telefonnummer (06192) 9598424 für eine Kontaktaufnahme und Informationen zur Verfügung.
Insgesamt neun Mieter*innen mit einer dementiellen Erkrankung können in die ambulant betreute Wohngemeinschaft im Erdgeschoss einziehen. In dieser noch relativ neuen Wohnform, die eine Alternative zum Leben im Altenpflegeheim bietet, gestalten die Mieter*innen bzw. deren rechtliche Vertreter die Lebens- und Haushaltsführung sowie das Alltagsleben selbstbestimmt gemeinschaftlich. Jeder Mieter verfügt über einen Individualbereich und teilt sich mit den anderen Mietern Gemeinschaftsräumlichkeiten.
Pflege- und Betreuungskräfte sind rund um die Uhr in der Wohngemeinschaft präsent. Der Alltag wird gemeinsam gestaltet. Die Pflege- und Betreuungskräfte unterstützen die Mieter*innen unter Berücksichtigung der jeweiligen Bedürfnisse, Bedarfe, Fähigkeiten und Ressourcen. „Wir sind froh, dass es uns gelungen ist, ein motiviertes Team zu gewinnen, dass die Verantwortung für die Versorgung der Mieter*innen mit großem Engagement übernommen hat“, freut sich Caritas-Geschäftsführer Torsten Gunnemann. Für die pflegerische Versorgung kann jeder Mieter seinen eigenen Pflegedienst beauftragen.
In der Wohngemeinschaft lässt sich ein würdevoller angenehmer Lebensabend mit viel Individualität verwirklichen.
Foto 1: vorne von links HWB-Geschäftsführer Norman Diehl, HWB-Mitarbeiterin Corinna Firle, Caritas-Geschäftsführer Torsten Gunnemann, hinten von links Bürgermeister und HWB-Aufsichtsratsvorsitzender Christian Vogt, Carmen Weidlich (Mitarbeiterin Case Management Pflege GmbH) und rechts Lorena Kunkel (Pflegedienstleitung Caritasverband).
Foto 2: Eine Szene aus dem Alltag in der Demenz-Wohngemeinschaft.
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