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DAS BAUTAGEBUCH TEIL IV
„Ein Dämmmantel für die Außenwand“
Das 1953 erbaute Mehrfamilienhaus der HWB "Am Forsthaus 12 - 14" wird derzeit energetisch saniert. Ziel des Modellprojektes ist, einen Niedrigenergiehaus-Standard zu erreichen. In diesem Bautagebuch wird zum einen der Sanierungs-Fortschritt dokumentiert und auch allgemeine Informationen zum energiesparenden Bauen und Sanieren bereitgestellt. Lesen Sie heute im vierten Teil welche nachträgliche Dämmmaßnahme an der Außenwand vorgenommen wird.
Die vorhandene Außenwand ist mit einer Fläche von fast 450 m² das größte Bauteil der Gebäudehülle und war im unsanierten Zustand mit über 40 % an den Wärmeverlusten des Mehrfamilienhauses beteiligt. Dem Planungsteam war klar, dass sich hier mit einer nachträglichen Wärmedämmung beachtliche Energieeinsparungen erzielen lassen. Entschieden haben sich die Projektverantwortlichen für die effektive und weitgehend unproblematische Außendämmung mit einem 20 cm starken Wärmedämmverbundsystem. Hierbei wird die gesamte Außenwand von der Dämmschicht wie von einem Mantel umhüllt und zusätzlich der Sockelbereich mit einer 8 bzw. 16 cm starken Perimeterdämmung versehen. Diese Variante ist bauphysikalisch optimal und –richtig ausgeführt- weitgehend frei von Wärmebrücken, so dass die Gefahr von Schimmelbildung in den außenliegenden Raumecken nicht mehr besteht. Mit dieser Maßnahme verbessert sich der Wärmeschutz der Außenwand fast um den Faktor 10 gegenüber dem ursprünglichen Zustand und erreicht mit einem U-Wert von 0,156 W/(m²*K) annähernd Passivhaus-Standard. Möchte man diesen U-Wert im Neubau mit einem konventionellen Ziegelstein erreichen, wäre hierfür eine ca. 1 m starke Außenmauer nötig.
Ein weiterer großer Vorteil dieser hohen Dämmstoffstärke ist die optimale und wiederum wärmebrückenfrei Einbausituation der neuen Fenster. Die Fenster werden nicht mehr in die Mitte des massiven Mauerwerks gesetzt, sonder in die Dämmebene integriert. Da dadurch auch die außenliegende Laibungstiefe reduziert wird verbessert sich die Tageslichtsituation in den Wohnräumen der Mieter wesentlich.
Auf das Thema der Fenstererneuerung und welche Energiesparpotentiale damit zu erreichen sind wird in der nächsten Ausgabe des Baustellentagebuchs näher eingegangen.
Weitere Informationen zum Pilotprojekt und die schon erschienenen Teile des Baustellentagebuchs finden Sie im Internet unter „www.hwb-hofheim.de“.